Psychologische geburtsvorbereitende Beratung / Psychologische Geburtsvorbereitung

Eine Vorbereitung auf die Geburt in Form einer psychologischen Beratung richtet sich an alle werdenden Mütter und Väter, die sich ganzheitlich auf die Geburt ihres Kindes vorbereiten möchten, die Schwangerschaft und die erste Zeit mit dem Baby genießen und ihrem Kind einen schönen Start ins Leben ermöglichen möchten.

 

Sie dient der Förderung einer harmonischen Eltern-Kind-Beziehung und der Prävention von Problemen und Beeinträchtigungen im Wochenbett und ersten Lebensjahr des Kindes, sowohl Wochenbettdepressionen auf Seiten der Mutter, Trennungskonflikte in der Partnerschaft als auch Regulationsstörungen, wie Schrei- oder Fütterstörungen auf Seiten des Säuglings.

 

Hat man früher im Verband der Großfamilie noch häufiger Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit einem Neugeborenen bei den eigenen Eltern, Geschwistern, Tanten und Onkel miterleben können, fehlen diese Erfahrungen heute meist völlig. Viele wohnen weit entfernt von ihrer Herkunftsfamilie und haben in dieser Zeit des Umbruchs weder jemanden, an dem sie sich orientieren können, noch jemanden, der sie in dieser mitunter sehr anstrengenden Zeit tatkräftig unterstützen und versorgen könnte.

 

Eine schwangerschaftsbezogene psychologische Beratung klärt Fragen und mindert Ängste in Bezug auf die psychische Entwicklung des Babys, den Umgang mit dem Neugeborenen, die neue Rolle als Mutter und die sich verändernde Partnerschaft. Bei Bedarf werden neueste Erkenntnisse der Säuglingsforschung vermittelt, insbesondere Möglichkeiten zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind. Eine gute Bindung dient als Grundlage für eine psychisch gesunde Entwicklung des Kindes und einer liebevollen Eltern-Kind-Beziehung, in der die Eltern feinfühlig die Bedürfnisse ihrer Kinder verstehen und darauf reagieren können. Hierbei können sowohl Möglichkeiten aufgezeigt werden, die bereits in der Schwangerschaft angewandt werden können, als auch Informationen darüber vermittelt werden, was im Verlaufe der Geburt und in der Zeit danach förderlich und was hinderlich ist, um eine sichere Bindung aufzubauen.

 

Mehrgebärenden können Wege aufgezeigt werden, wie sie bereits vorhandene Kinder auf die Geburt des Geschwisters vorbereiten können, denn durch eine gute Vorbereitung und einen sensiblen Umgang mit dem Erstgeborenen kann eine destruktive Geschwisterrivalität vermieden und ein positives Miteinander gefördert werden.  

 

Eine Schwangerschaft, selbst eine lang ersehnte und gewünschte Schwangerschaft geht häufig einher mit ambivalenten Gefühlen der neuen Situation gegenüber. Fragen danach, wie sich die Partnerschaft verändern wird, tauchen ebenso auf wie Ängste in Bezug auf das ungeborene Kind und die eigene Mutterrolle, "Werde ich eine gute Mutter?", "Wird es gesund sein?", "Wie wird es sich entwickeln?", "Werde ich es lieben können?", "Was mache ich, wenn das Kind schreit ?", "Werde ich dem ganzen gewachsen sein?". Die Fragen und Unsicherheiten wechseln sich meist ab mit unrealistischen Idealvorstellungen vom großen Glück einer "richtigen Familie", meist geprägt durch Werbebilder vom immer zufrieden glucksenden Baby im Arm der fortwährend überglücklichen und strahlenden, sich liebenden Eltern. 

 

Die psychologische Beratung kann Ihnen dazu verhelfen, ambivalente Gefühle dem Kind gegenüber anzunehmen und zu verstehen und überhöhte Ansprüche an sich selbst, den Partner und das Kind realistischeren Vorstellungen weichen zu lassen. Eng verbunden mit der neuen Identität als Mutter sind Erfahrungen aus der eigenen Kindheit, die in der Zeit der Schwangerschaft oft besonders intensiv erinnert werden und einen vor die Frage stellen, welche Erfahrungen einem gut getan haben, welche einen heute noch belasten, welche man gerne weitergeben möchte und welche man nach Möglichkeit im Umgang mit den eigenen Kindern vermeiden möchte. Die Beschäftigung mit der eigenen Biografie kann Ihnen helfen, hierüber etwas mehr Klarheit zu gewinnen.