Somatoforme Beschwerden

Unter einer somatoformen Erkrankung versteht man das wiederholte Auftreten körperlicher Symptome, die nicht durch einen organischen Befund erklärbar sind. Liegt ein pathologischer Befund vor, erklärt er nicht das Ausmaß und die Intensität der Schmerzen oder sonstigen körperlichen Beeinträchtigungen. Die somatischen Beschwerden können sehr vielfältig sein und jedes Körperteil betreffen. Zu den häufigsten Missempfindungen zählen Schmerzen im Rücken, im Kopf und in den Gelenken sowie Magen-Darm-Beschwerden und Beschwerden, die das Herz-Kreislauf-System betreffen.

 

Die Betroffenen haben meist schon einen langen Leidensweg hinter sich, eine Odyssee durch viele Arztpraxen, manchmal auch Krankenhäuser und können sich nur schwer vorstellen, dass die quälenden körperlichen Symptome keine organische Ursache haben. Psychisches Leiden wird von den meisten Patienten eher als Folge denn als Mitverursacher der körperlichen Erkrankung angesehen.

 

Ein wichtiges Ziel in der Therapie ist es deshalb, den Patienten für die Zusammenhänge zwischen seelischem und körperlichen Leiden zu sensibilisieren. Lange anhaltender Stress kann das Immunsystem schwächen, was die Entstehung von Krankheiten begünstigt. Verdrängte konflikthafte Gefühle, wie Angst, Wut, Traurigkeit und Enttäuschung können zu Daueranspannungen führen, die sich negativ auf die Organe auswirken und so eine körperliche Symptomatik nach sich ziehen. In einem schützenden therapeutischen Rahmen können die zugrundeliegenden unbewussten schmerzlichen und konflikthaften Gefühle bewusst gemacht und in Zusammenhang mit der eigenen Geschichte und Persönlichkeit verstehbar werden, so dass sie sich nicht mehr in somatischen Symptomen niederschlagen müssen.